| Verbraucherschutz

Verbraucherzentralen starten kostenlosen "Inkasso-Check"

5,8 Millionen Menschen in Deutschland haben schon einmal eine Inkassoforderung erhalten. 65 Prozent davon halten sie für unberechtigt. Der neue Online-Service der Verbraucherzentrale ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern die kostenlose Überprüfung solcher Forderungen. Kunden erhalten eine rechtliche Ersteinschätzung, ob sie zahlen müssen und falls ja, ob die volle Höhe der Kosten fällig wird.

Die Verbraucherzentralen haben alles Wissenswerte rund um das Thema Inkassoforderungen auf <link https: www.verbraucherzentrale.de inkasso-check external-link-new-window>www.inkasso-check.de aufbereitet. Neben Informationen und der kostenlosen Überprüfung eigener Forderungen gibt es den passenden Brief an Unternehmen, um deren Forderungen zu widersprechen. Das Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) fördert das innovative Projekt. 

Neun Prozent aller Deutschen haben laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage* im Januar 2018 bereits eine oder mehrere Inkassoforderungen erhalten. Umgerechnet sind das 5,8 Millionen Empfänger. "Mit dem 'Inkasso-Check' stellen die Verbraucherzentralen den Verbraucherinnen und Verbrauchern ein neues Instrument zur Verfügung, das online Sofort-Hilfe und weiterführende Tipps beim Umgang mit Inkassoschreiben bietet", so Gerd Billen, Staatssekretär im BMJV. 

Häufig drohen die Unternehmen damit, die Ansprüche gerichtlich durchzusetzen. Unseriöse Firmen kündigen sogar Lohn- und Gehaltspfändungen oder einen Hausbesuch zur Pfändung von Wertsachen an. Empfänger fühlen sich dann verunsichert und genötigt, zu zahlen - obwohl ein Großteil der Betroffenen die Forderung als unberechtigt einstuft 

Dem wollen die Verbraucherzentralen mit dem "Inkasso-Check" begegnen und damit eine erste Hilfestellung im Netz anbieten. "Mit dem 'Inkasso-Check' bieten wir eine schnell zugängliche und jederzeit verfügbare Unterstützung für ein akutes Problem", so Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. 

Wer seine Inkassofordeurng prüfen möchte, wird online durch eine Reihe von Fragen geführt. Am Ende gibt es eine individuelle rechtliche Erstinformation zum persönlichen Fall und bei Bedarf einen Brief, mit dem sich Betroffene gegen unberechtigte oder überhöhte Inkassoforderungen wehren können. Handelt es sich um komplexe Sachverhalte oder bleiben nach Nutzung des "Inkasso-Checks" Fragen offen, bieten die Beratungsstellen der Verbraucherzentralen eine unabhängige und persönliche Beratung an. Die Kontaktdaten der Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie <link https: www.verbraucherzentrale.de beratung external-link-new-window>hier.  

 

 

* Hintergrund:
Die genannten Zahlen wurden im Rahmen einer telefonisch durchgeführten bevölkerungsrepräsentativen Mehrthemenumfrage durch Forsa erhoben, die die Verbraucherzentrale Brandenburg in Auftrag gegen hat. Befragt wurden im Zeitraum vom 22. bis 24. Januar 2018 insgesamt 1.002 deutschsprachige Personen im Alter ab 18 Jahren.
Der "Inkasso-Check" wurde unter Federführung der Verbraucherzentrale Brandenburg im bundesweiten Projekt "Wirtschaftlicher Verbraucherschutz" erstellt. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.  

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