Pädagogik ohne erhobenen Zeigefinger

Die Leitstelle Kriminalprävention fördert Theateraufführungen an Schulen, die sich mit aktuellen Problemen unserer Zeit auseinandersetzen und die Schülerinnen und Schüler bei packender Handlung zum Nachdenken und Reflektieren anregen. Projektpartner ist das Chawwerusch Theater Herxheim, welches mit immer neuen packenden Stücken einen theaterpädagogischen Zugang zu Themen wie Rassismusprävention und Demokratieerziehung schafft.   

Stücke

Wie eine kleine Idee die Welt veränderte

Drei begeisterte Fahrradfahrer*innen nehmen uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit, zur Kindheit von Karl Drais und seiner Schwester Amalia. Die beiden abenteuerlustigen Kinder leben mit ihrem alleinerziehenden Vater. Dieser, Polizeidirektor und spätere Oberhofrichter, hat wenig Verständnis für die Leidenschaft seiner Kinder: das Erfinden von Flugmaschinen, von Sparöfen, Spaghetti-Eismaschinen und einer Kutsche ohne Pferde. Lauter verrückte Ideen, auf die die Kinder während diverser Ausbrüche von Zuhause kommen. Diese Erfindungen stoßen weder beim Vater, noch an oberster Stelle, nämlich beim Fürsten, noch sonst irgendwo auf Interesse. Als Karl und Amalia auf dem Maimarkt in Mannheim schließlich das Laufrad wieder einmal erfolglos anzupreisen versuchen, stellt sich ein maskierter Mann vor, dem das Velociped sehr gefällt und der Karl eine besondere Wette anbietet. Verliert Karl die Wette, muss er sich mit dem Unbekannten duellieren. Wird Karl die Wette gewinnen und wer ist der geheimnisvolle Maskierte?

„Lauf Rad, lauf“ ist die Geschichte zweier wissbegieriger, begeisterter Kinder, die die Welt im Kleinen verändern möchten, und die trotz erheblichen Widerstandes nie aufgeben. Die Produktion der Expedition Chawwerusch ist ein humorvolles Stück ab 9 Jahren, über die Kraft der Phantasie und darüber, dass es sich lohnt nicht aufzugeben.

 

Mögliche Aufführungstermine:

  • Mo. 8. bis Mi. 10. April 2024
  • Fr. 13. bis So. 15. Dezember 2024
  • Mi. 18. und Do. 19. Dezember 2024

Wichtig:

  • Die Aufführung ist nur am Vormittag möglich (genaue Anfangszeit können Sie festlegen)
  • Dauer: ca. 65 Minuten ohne Pause
  • 150 bis max. 200 Schülerinnen und Schüler (je nach Räumlichkeiten)
  • Pädagogisches Begleitmaterial wird vom Theater zur Vorbereitung zur Verfügung gestellt
  • Die Theatergruppe bietet im Anschluss an die Aufführung eine Gesprächsrunde an
  • Das Stück ist für Schülerinnen und Schüler ab 9 Jahren / empfohlen für die 4. - 6. Klasse  

 

Ein Live-Hörspiel nach dem Roman von Ödön von Horváth

Ausgehend von dem Roman „Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horváth entsteht eine Live-Hörspiel-Performance, die durch die Kraft der Sprache, der Musik und des Klangs die Thematik des Romans neu erlebbar macht.

In dem 1937 erschienenen Roman beschreibt Horváth die moralische Entgleisung einer Gesellschafft aus der Perspektive eines Lehrers im Dritten Reich. Aus seiner Sicht verroht die junge Generation immer mehr, sie scheint die Verbindung zu einem menschlichen Gewissen verloren zu haben. Während eines gemeinsamen vormilitärischen Zeltlagers spitzt sich die Situation dramatisch zu. Ein Schüler wird erschlagen im Wald gefunden. Es entspinnt sich eine Kriminalgeschichte, in die auch der Lehrer verwickelt wird.

In dieser Fassung von Jule Kracht stehen der Schauspieler Stephan Wriecz und der Musiker Peter Hinz auf der Bühne. Ausgestattet mit Mikrofonen und Gerätschaften für Geräusche stellen sie sich der großen Dramatik des Stoffes.

Wo finden wir heute Tendenzen, in denen Unmenschlichkeit, Empathieverlust und Abstumpfung sichtbar werden? Wo gilt es Zivilcourage zu zeigen? Was ist schiefgelaufen, wenn ein 19-jähriger 2017 ohne sichtbares Motiv einen neunjährigen Jungen mit 52 Messerstichen eiskalt ermordet? An welche Ideale sollen wir glauben?
Auf der Grundlage Horváths literarischen Werks werden diese Fragen erneut gestellt.

Es sprechen & spielen: Stephan Wriecz & Peter Hinz
Komposition: Peter Hinz
Regie, Bühnenfassung & Ausstattung: Jule Kracht 
Dramaturgie: Walter Menzlaw

Mögliche Aufführungstermine:

  • Di. 30. und Mi. 31. Januar 2024

  • Do. 1. Februar 2024

  • Di. 3. bis Do. 5. Dezember 2024

Wichtig:

  • Die Aufführung ist nur am Vormittag möglich (genaue Anfangszeit können Sie festlegen)
  • Dauer: ca. 65 Minuten ohne Pause
  • etwa 150 Personen (je nach Räumlichkeiten)
  • Pädagogisches Begleitmaterial wird vom Theater zur Vorbereitung zur Verfügung gestellt
  • Die Theatergruppe bietet im Anschluss an die Aufführung eine Gesprächsrunde an
  • Das Stück ist für Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren/ 9. Klasse empfohlen

zwei Personen werfen Glitzer über eine dritte Person
Livename (15+)

Ein Stück über Gender und Geschichte

Zwischen Dämmerung und Dunkelheit: Drei Jugendliche vertreiben sich die Zeit, bevor nach den Sommerferien der Ernst des Lebens beginnt. Sie dringen ins Sperrgebiet vor und stoßen dort auf den See der Geschichte. Er bringt vergangene queere Geschichten ans Tageslicht …
Schwer zu glauben, dass es früher mehr als ein Pronomen gab, um über andere Menschen zu sprechen.
Schwer zu glauben, wie die Menschen früher ihre Familien selbst auswählen konnten. Schwer zu glauben, dass es jetzt, in der Enklave Freipfalz, unter post-toxischer Verwaltung im Jahr 2133, alles so viel besser sein soll als im 21. Jahrhundert!

Der See der Geschichte enthüllt Biografien, Zeitungsschnipsel und Puzzleteile, die unsere zeitreisenden Protagonist*innen herausfordern, ihre eigene Normalität zu hinterfragen. Sie erfahren, dass Menschen früher klare Rollen aufgrund ihres Geschlechtes zugewiesen wurden, dass auch die Pfalz eine queere Geschichte hat und was eigentlich ein “Livename” ist.

Ausgelassen, schillernd und sensibel beschäftigt sich Livename mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen. Was gilt als “normal”? Warum eigentlich? Welche Erwartungen sind mit meinem Geschlecht verknüpft und wie wichtig ist mein Geschlecht für mein Selbstverständnis?
Livename schickt sein Publikum auf eine fulminante, spannende und inspirierende Reise: In die Vergangenheit, in die Zukunft, ins Hier und Jetzt.

Es spielen: Miriam Grimm, Svea Kirschmeier, Stephan Wriecz
Buch: Frederik Müller
Regie: Susanne Schmelcher
Bühnen- und Kostümbild: Sarah Sauerborn
Dramaturgie: Monika Kleebauer
Musik: Svea Kirschmeier
Choreografie: Liam Clancy

Mögliche Aufführungstermine:

Di. 9. bis Do. 11. Juli 2024
Sa. 21. und So. 22. September 2024

Wichtig:

  • Die Aufführung ist nur am Vormittag möglich (genaue Anfangszeit können Sie festlegen)
  • Dauer: ca. 85 Minuten ohne Pause
  • 150 bis max. 200 Schülerinnen und Schüler (je nach Räumlichkeiten)
  • Pädagogisches Begleitmaterial wird vom Theater zur Vorbereitung zur Verfügung gestellt
  • Die Theatergruppe bietet im Anschluss an die Aufführung eine Gesprächsrunde an
  • Das Stück ist für Schüler*innen ab 15 Jahren / 10. Klasse empfohlen

 

 

Hinweise zur Durchführung

Die Kosten für die Aufführung sowie anfallende Reise- und Übernachtungskosten des Theaters werden durch die Leitstelle Kriminalprävention übernommen.
Licht- und Tontechnik (inklusive Technikerin oder Techniker) werden durch das Theater bereitgestellt.
Anfallende GEMA-Gebühren sind durch die Schulen zu entrichten.

Wir empfehlen, von den Schülerinnen und Schülern Eintritt für den Theaterbesuch zu nehmen.
So erfahren sie, dass Theater etwas wert ist. Das Eintrittsgeld steht Ihrer Schule / Ihrem Förderverein für Projekte der kulturellen Bildung oder Demokratieförderung zur Verfügung. 
Wir empfehlen gemäß dem Landesverband professioneller freier Theater Rheinland-Pfalz einen Mindestpreis von 4,50 € pro Jugendlichem.

Die Schule stellt die Räumlichkeiten und die Bühne gemäß der u. g. genannten Anforderungen zur Verfügung. Ebenso sorgt die Schule für zwei Helfende für den Auf- und Abbau (Achtung: Aufbau immer am Vortag nachmittags), sowie ein Catering für vier Personen (am Aufbautag ein Imbiss und nach der Vorstellung eine warme Mahlzeit).
Der oder die vor Ort Zuständige muss zumindest bei der Ankunft anwesend sein.

Die Veranstaltung kann bei Ihnen in der Schule (Aula, Sporthalle) oder einer kommunaler Stätte (z.B. Festhalle) stattfinden.
Bevorzugt wird ein ruhiger Spielort ohne laute Hintergrund- oder Nebengeräusche. Offene Foyers oder Ähnliches sind deshalb nicht geeignet.

Folgende Anforderungen an den Veranstaltungsraum müssen erfüllt sein:

  • Bühnenfläche mindestens 6 m Breite und 4 m Tiefe
  • lichte Höhe mindestens 2,80 m
  • Bühnenhöhe mindestens 80 cm
  • Spielort sollte verdunkelbar sein
  • ausreichend abgesicherter 32 Ampere Starkstromanschluss
  • Der Raum muss am Vortag ab nachmittags zum Aufbau zur Verfügung stehen

Wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, kann leider KEIN Gastspiel stattfinden!

Chawwerusch Theater

Kontakt und Buchung

Claudia Dudenhöffer
Anke Trinemeier

Telefon: 07276 - 919687
E-Mail: info(at)chawwerusch.de