"Für ein buntes Miteinander - Gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport"
Sport steht für Fairness, Respekt und Toleranz. Er bringt Menschen unterschiedlichen Alters, Nationalität, Religion und Einstellung zusammen und kann damit helfen, Vorurteile abzubauen, Empathie zu stärken und Toleranz zu lehren. Er gibt Menschen ein gemeinsames Ziel und ein geteiltes Stück Lebenswirklichkeit. Er zeigt den Sinn von Regeln und den Wert von Gemeinschaft auf. All dies kann jedoch nur gelingen, wenn der Sport frei von Vorbehalten, Hetze und Gewalt ist.
Für Fehlentwicklungen zu sensibilisieren und diesen so den Nährboden zu entziehen, ist das Ziel der Kampagne "Für ein buntes Miteinander - Gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport". Die Kampagne richtet sich explizit gegen Rassismus und rechte Tendenzen im Sport und verurteilt darüber hinaus auch jegliche andere Form der Diskriminierung, wie beispielsweise in Form von Sexismus und Queerfeindlichkeit. "Für ein buntes Miteinander" trägt dazu bei, Ängste voreinander und Ressentiments gegeneinander abzubauen, um so die präventiven und integrativen Ressourcen des Sports voll ausschöpfen zu können.
Sport als Spiegel der Gesellschaft
In jüngster Zeit scheint es in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine Zunahme von Hass und Hetze, von Diskriminierung und Ausgrenzung bis hin zu tätlichen Übergriffen zu geben. Der Ton wird - nicht nur in der digitalen Wirklichkeit - merklich rauer, Hemmschwellen sinken, Auseinandersetzungen eskalieren scheinbar schneller und heftiger.
Der Sport ist von dieser Entwicklung nicht ausgenommen. Die Probleme reichen von mangelndem Respekt und zunehmender Gewalt gegegenüber Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern über rassistische Schmähungen bis hin zu tätlichen Angriffen. Aufsehenerregende Vorfälle erschüttern mit einer traurigen Regelmäßigkeit. Doch das ist nur die Oberfläche. Auch abseits der pressewirksamen Vorfälle sind Sportlerinnen und Sportler mit einer Vielzahl von subtilen diskriminierenden Bemerkungen konfrontiert. Äußerungen, die oftmals versteckt hinter vermeintlichen Witzen oder allgemeinen Stammtischparolen ihre destruktive Wirkung erst beim Nachdenken entfalten. Die Gruppendynamiken des Sports schaffen schnell ein "Wir-Gefühl", gemeinsam gegen die "Anderen". Was im Wettkampf hilft und positiv einend wirken kann, kann sich bei diskriminierenden Äußerungen aufgrund von äußeren Merkmalen, Geschlecht, Sexualität oder anderen schnell ins Gegenteil verkehren.
Letztlich gilt im Sport wie auch überall sonst: Alle sind gefragt, wenn es gegen die Grundwerte unserer Gesellschaft geht. Aufstehen, Gesicht zeigen und Stimme erheben. Jeder Mensch ist gleich viel wert, niemand ist allein und es gilt, gemeinsam füreinander einzustehen - auf dem Spielfeld, im Wettkampf, aber auch danach in der Umkleide. Gemeinsam für ein buntes Miteinander.