Im Gegenteil: Wachsamkeit bleibt geboten“, betonte Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß in einer moderierten Gesprächsrunde mit dem Antisemitismusbeauftragten der Landesregierung, Dieter Burgard, und der Koordinatorin des Präventionsprojektes „Likrat“, Shelly Schlafstein vom Zentralrat der Juden in Deutschland.
Die Veranstaltung, die in Kooperation des Innenministeriums mit dem Beauftragten der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen stattfand, diene der Sensibilisierung für die Thematik und lege einen Schwerpunkt in der Prävention, um antisemitischen Straftaten und Diskriminierungen vorzubeugen, sagte Steingaß.
Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, gab im Rahmen der Veranstaltung einen Überblick über die aktuelle Situation antisemitischer Bestrebungen und Straftaten deutschlandweit. Thematisiert wurden auch die Leitlinien der OSZE zum Schutz jüdischer Gemeinden, die in Rheinland-Pfalz berücksichtigt werden.
Ein Vertreter von jugendschutz.net informierte über antisemitische Hetze im Internet, das insbesondere über soziale Medien beispielsweise von Rechtsextremen professionell zur antisemitischen Agitation genutzt werde.
„Antisemitismus zu erkennen und diesen zu bekämpfen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn er stellt unsere demokratischen Grundwerte in Frage“, sagte der rheinland-pfälzische Antisemitismusbeauftragte Dieter Burgard, der mahnte, den Respekt für jeden einzelnen Menschen zu wahren und für den Schutz der Menschenwürde einzutreten.
Vorgestellt wurden auch aktuelle Präventionsprojekte im Kampf gegen den Antisemitismus. „Likrat“, ein Projekt des Zentralrates der Juden in Deutschland und das Projekt „Rent a Jew“ setzen auf Prävention durch Begegnung und ermöglichen vor allem jungen Menschen einen Einblick in jüdisches Leben.
Zum Abschluss der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, einen antisemitischen Propagandafilm aus der Zeit des Nationalsozialismus zu sehen, und mit einem Referenten des Instituts für Kino und Filmkultur dazu zu diskutieren.