Prävention ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Erstes Netzwerktreffen Prävention findet in Trier statt.

Trier - „Unser Ausgangspunkt war die Idee, einen Beirat zu gründen, der die Umsetzung der Präventionsordnung begleitet.“ Daraus sei dann die Idee entstanden, ein Fachnetzwerk mit den vielen Akteuren innerhalb des Bistums und über den Rand der Kirche hinaus zu knüpfen. Das hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann beim ersten Netzwerktreffen am 24. Mai in Trier erklärt. „Denn wir brauchen die Impulse von außen.“ Rund 30 Expertinnen und Experten unterschiedlichster Institutionen wie etwa der Polizei, des Gesundheitsamtes, Fachberatungsstellen für Opfer, aber auch Psychiater und kirchliche Verbands- und Berufsgruppenvertreter hatten sich angemeldet, um mit dem Bistum und der gastgebenden Fachstelle Kinder- und Jugendschutz zum Thema Prävention ins Gespräch zu kommen. „Dass so viele der Einladung folgten, ist für mich ein Hinweis darauf, dass unser Wunsch zur Zusammenarbeit positiv aufgegriffen wird.“

Eine Vorgabe zur Gestalt des Netzwerkes gab es nicht, sie soll von der Gruppe entwickelt werden. Und so gab es gleich nach dem Statement des Bischofs und einem Referat der Leiterin des Institutes FENESTRA, Christine Klein, erste intensive Diskussionen. Klein hatte in ihrem Vortrag verdeutlicht, dass Prävention noch immer eine starke Lobby brauche: eine Vernetzung der Angebote, konkrete Umsetzung und ausreichende finanzielle Unterstützung an der Basis. „Prävention ist vor allem eine Haltung und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Erfolgreich wird sie durch Vernetzung.“

Die Reaktionen der Teilnehmenden machten deutlich, dass der Vernetzungsansatz der Fachstelle richtig ist und man sich von diesem Netzwerk einen zusätzlichen Gewinn erhofft. Helmut Liesenfeld von der Leitstelle Kriminalprävention im rheinland-pfälzischen Innenministerium betonte, ihm sei wichtig, dass die Initiative bewusst langfristig auf zehn Jahre angelegt sei. Er erhoffe sich neue Impulse: „Ich habe die ‚Landessicht’ auf diese Themen. Notwendig sind daher für mich Anregungen und Hinweise, die von denen kommen, die noch näher an der Basis arbeiten.“ Auch Martina Philippi, die im Trierer Jugendamt das Netzwerk Kinderschutz leitet, wünscht sich den Austausch der verschiedenen Einrichtungen. Heide Schmittmann vom Kinderschutzdienst des Caritasverbandes Westeifel und ihre Kollegin Andrea Ennen, Leiterin der Sozialen Dienste beim gleichen Caritasverband, betonten, dass ein solches Netzwerk für sie und ihre Dienststellen eine große Chance sei, „wenn konkrete Ideen und Aufträge vereinbart und umgesetzt werden“.

Am Ende des Tages vereinbarten die Teilnehmenden, als nächsten Schritt die vorhandenen Informationen zu sammeln und allen zur Verfügung zu stellen. Einigkeit herrschte in der Sicht, das Wohl von Kindern und Jugendlichen in die Mitte der künftigen präventiven Konzepte zu stellen und aus den Erfahrungen von Betroffenen zu lernen. „Es ist mir ein Anliegen, dass die Bedeutung des Themas Prävention sexueller Gewalt im öffentlichen Bewusstsein bleibt“, hatte Bischof Ackermann in seiner Begrüßung gesagt. Am Ende des ersten Treffens gab es die Hoffnung, dass das neue Netzwerk seinen Beitrag dazu leisten kann.

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