Im Spektrum der Kriminalprävention, die mit sich ständig anpassenden, ändernden und neu hinzukommenden Kriminalitätsphänomenen und Problemstellungen konfrontiert ist, stellt die Aus- und Fortbildung einen kontinuierlich andauernden Prozess dar. Fortlaufende Weiterbildung ist unerlässlich, gleichzeitig bedarf es eines grundlegenden Verständnis kriminalpräventiver Arbeit. Es gilt beispielsweise Wirkzusammenhänge zu verstehen, zugrundeliegende (Kriminalitäts-)Daten, zu analysieren und Fähigkeiten zur Netzwerkbildung zu erlangen.
Nur durch eine hohe Aus- und Fortbildungsqualität kann die kriminalpräventive Arbeit in den Kommunen erfolgreich und langfristig strategisch angelegt gestaltet werden. Es bedarf deshalb regelmäßiger, anwendungsorientierter und für die Bedarfe der Kommunen relevanter Informationsformate.
Genau hier setzt das Beccaria-Qualifizierungsprogramm an. Es wurde vom Landespräventionsrat Niedersachen entwickelt. Ziel der Ausbildung ist es, fundiert und anwendungsbezogen Präventionswissen zu vermitteln, um die Arbeit in der kommunalen Praxis zu professionalisieren und zu erleichtern.
In vier aufeinander aufbauenden Modulen werden profunde Kenntnisse zu den Themenfeldern Kriminologie, Kriminalprävention, Projektmanagement und Projektbegleitung vermittelt. Zielgruppe der Weiterbildung sind vor allen Dingen Personen mit einschlägigen Erfahrungen in der Kriminalprävention wie beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter kommunaler Präventionsgremien, Präventionsfachkräfte staatlicher oder kommunaler Einrichtungen sowie freier Träger, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffentlicher und privater (sozialer) Dienste der Justiz, des Aus- und Fortbildungssektors sowie aus dem schulischen Bereich.
Seit dem Jahr 2019 bietet die Leitstelle Kriminalprävention das "Beccaria-Qualifizierungsprogramm Kriminalprävention Rheinland-Pfalz" an. Aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen wurde der Qualifizierungsjahrgang erfolgreich mit einem letzten digitalen Modul umgesetzt. Im September beginnt der zweite Ausbildungszyklus. Um die geltenden Abstands- und Hygieneregeln einhalten zu können, ist die Teilnehmendenzahl auf maximal 15 Personen begrenzt.
Intendiert ist es mittelfristig ein rheinland-pfälzisches Netzwerk qualifizierter Beccaria-Absolventinnen und -Absolventen aufzubauen. In diesem werden verschiedene Professionen miteinander vernetzt und der Blick für institutionsübergreifende Zusammenarbeit geschärft sein. Die Absolventinnen und Absolventen können zudem als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren die erlernten Inhalte anderen vermitteln.
Weitere Informationen unter dem Punkt Qualifizierung.