„Prävention ist und bleibt eine wichtige Stütze unserer rheinland-pfälzischen Sicherheitssarchitektur“, sagte Steingaß bei der Verleihung der Preise in Mainz. Mit dem Preis werden seit 2012 jährlich erfolgreiche Projekte der Kriminalitätsvorbeugung durch den Landespräventionsrat ausgezeichnet. Neben der Ehrung werden die Initiativen landesweit vorgestellt und dienen so als Vorbild und Anregung für andere Aktive und Engagierte.
Bürgernahe Kriminalprävention werde erst durch die enge Verzahnung von Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern möglich, so die Staatssekretärin. „Die Kreativität und das Engagement der handelnden Akteure sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Präventionsarbeit", betonte Steingaß.
Folgende Projekte wurden mit dem Landespräventionspreis 2018 ausgezeichnet:
1. Preis: Fachstelle Kinder- und Jugendschutz, Bischöfliches Generalvikariat Trier (1500 Euro)
„Ich sehe was, was du nicht siehst“
Das Brettspiel vermittelt spielerisch und niedrigschwellig Präventionsinhalte zur Thematik der sexualisierten Gewalt und regt zum Nachdenken und zur Diskussion zwischen den Spielteilnehmenden an. Im Spiel ist es deren Aufgabe, verschiedene Situationen zwischen Schutzbefohlenen und Verantwortlichen einzuordnen, differenziert zu bewerten und zu entscheiden, ob eine Grenze überschritten wurde und eingegriffen werden muss. Dabei soll das Thema sexualisierte Gewalt enttabuisiert und die Spielerinnen und Spieler sensibilisiert zu werden.
2. Preis: Jugend-Treff-Zentrum Otterbach (1000 Euro)
„Das Rockmärchen“
Das Jugendmusical überträgt das traditionelle „Hänsel und Gretel“ Märchen in die heutige Zeit und macht durch Humor und provokante Sprache auf die Sorgen und Nöte junger Menschen aufmerksam. Jugendliche Besucherinnen und Besucher des Stücks erfahren humorvolle Aufklärung ohne erhobenen Zeigefinger, während Erwachsene für die Sorgen Jugendlicher sensibilisiert werden. Die Handlung beschreibt den Lebensweg eines Geschwisterpaars, das ihr von Sucht und Gewalt geprägtes Elternhaus verlässt und auf seinem Weg anderen Märchenfiguren begegnet, die es verleitet, auf die Probe stellt und auch in Gefahr bringt. Das Besondere an dem Stück: Es wurde von Jugendlichen für Jugendliche geschrieben.
3. Preis: Jugend- und Drogenberatungsstelle Pirmasens (500 Euro)
„Streckmittelmemo zur Cannabis-Prävention“
Auf der Suche nach einem geeigneten Mittel zur Cannabisprävention entstand im Sommer 2018 in Pirmasens die Idee, ein in der Suchtberatung vielfältig und niedrigschwellig einsetzbares Memory-Spiel zu entwickeln. Dabei dient es einerseits durch praktische Hinweise zur Prävention von Streckmitteln, andererseits soll das Spiel auch zur individuellen Reflexion des eigenen Konsums anregen und dadurch zu einer Verhaltensänderung führen.
Sonderpreis Seniorensicherheit: Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Mayen-Koblenz (2500 Euro)
„Sicher, gesund und fit im Alter“
Bei diesem Projekt versucht der DRK Kreisverband Mayen-Koblenz die Sicherheit von Seniorinnen und Senioren auf zweierlei Art zu stärken: Einerseits sollen Mitarbeitende des Deutschen Roten Kreuz sowie dessen Kooperationspartner so geschult werden, dass sie Seniorinnen und Senioren für kriminalpräventive Aspekte sensibilisieren können. Andererseits soll die körperliche und geistige Gesundheit der Seniorinnen und Senioren gestärkt werden, so dass die Seniorinnen und Senioren neben einer allgemeinen Steigerung der Lebensqualität auch unempfänglicher für kriminelle Strategien werden. Der Gedanke dahinter: Wer geistig fit ist, wird seltener Opfer von falschen Versprechungen, wie dem „Enkeltrick“ oder dem „falschen Polizeibeamten“.
Der Landespräventionsrat ist ein ehrenamtliches interdisziplinär besetztes Gremium, das die Landesregierung Rheinland-Pfalz in Fragen der Kriminalprävention berät. Vorsitzender des Vorstands ist Wolfgang van Vliet aus Ludwigshafen.
Die <link internal-link>Ausschreibung für den Landespräventionspreis des kommenden Jahres hat bereits begonnen. Bewerben können sich Gruppen, Vereine, Verbände, Schulen, Hochschulen, soziale Einrichtungen, Behörden, Kriminalpräventive Gremien, Einzelpersonen und sonstige Institutionen mit Sitz in Rheinland-Pfalz. Einsendeschluss ist der 31.10.2019. Der Landespräventionspreis ist mit insgesamt 5500 Euro dotiert. Die Preisgelder sind zweckgebunden für die Fortführung der bestehenden Initiative und / oder für die Entwicklung eines neuen kriminalpräventiven Projektes.