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Kriminalpräventive Räte stärker unterstützen

Anlässlich des Antrittsbesuchs bei Oberbürgermeister Michael Kissel stellte die neue Leiterin der Leitstelle „Kriminalprävention" im Ministerium des Innern und für Sport, Hanne Hall, die Jahresplanung der Leitstelle für 2017 vor. Hall ist seit dem 1. November 2016 in dieser Funktion. Zuvor leitete sie das Ruandareferat im Innenministerium.
Hanne Hall, neue Leiterin der Leitstelle "Kriminalprävention", stellt sich in Worms vor
Hanne Hall stellt die Jahresplanung der Leitstelle für 2017 bei OB Michael Kissel (Mitte) und Karl-Heinz Winkler vor.

Die Leitstelle "Kriminalprävention" wurde 1997 auf Beschluss des Ministerrats eingerichtet. Sie fungiert als Geschäftsstelle des Landespräventionsrates Rheinland-Pfalz und versteht sich zudem als Servicestelle für die kriminalpräventiven Räte in Rheinland-Pfalz. In diesem Jahr feiert sie also ihren 20. Geburtstag. „Am 6. September wollen wir in Mainz einen Tag der Prävention veranstalten“, schilderte Hall die geplanten Aktivitäten. Zuvor solle es ab dem 7. August landesweit Aktionswochen zur Prävention geben.

Mittel- und langfristig will Hall die kriminalpräventiven Räte in den Kommunen noch stärker als bisher unterstützen. Dies sei das Ergebnis einer aktuellen Evaluation der kriminalpräventiven Räte.

Die Stadt Worms hat bereits 1994 einen kriminalpräventiven Rat ins Leben gerufen. „In den Jahren hat dieser sich jedoch immer mehr erweitert und war zuletzt recht unübersichtlich in seiner Zusammensetzung. Wir sind deshalb im letzten Jahr zu einem kleineren Lenkungskreis übergegangen, der sich auf Arbeitsschwerpunkte konzentriert“, erläuterte OB Kissel.

Einer dieser Schwerpunkte sei das Projekt HaLT, das für „Hart am Limit“ steht und sich mit dem Thema Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen be-fasst. Seit 2010 beteilige sich die Stadt daran und habe in der Zeit gute Erfolge erzielt, berichtet Karl-Heinz Winkler, Leiter des Büros des Oberbürgermeisters, bei dem die Kriminalprävention angesiedelt ist. Hall wies in dem Gespräch auf Fördermöglichkeiten des Projektes durch die Leitstelle hin. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Kriminalprävention in Worms seien die vier Seniorensicherheitsberater, die immer wieder Vorträge zu aktuellen Themen anböten. 

In Rheinland-Pfalz gebe es 95 kriminalpräventive Räte, davon seien jedoch einige nur noch mäßig oder gar nicht mehr aktiv, weiß Hall. Auch hier sieht sie Handlungsbedarf. Aktuell stehe die Vermeidung von Radikalisierung hauptsächliche junger Menschen im Fokus der präventiven Arbeit der Leitstelle "Kriminalprävention". Ein Faktor, der zur Radikalisierung beitragen könne, sei das Internet. Deshalb plane die Leitstelle eine Spezialisierung der Kampagne "Wer nichts tut, macht mit" für mehr Zivilcourage im Internet. Auch die Stadt Worms erwägt aktuell, diese Thematik aufzugreifen. Beteiligen möchte sich die Stadt an den Aktionswochen anlässlich des Jubiläums der Leitstelle. „Die Kriminalprävention ist gerade im Hinblick auf sich verändernde Gegebenheiten ein wichtiger Aspekt, den wir auch weiterhin unterstützen möchten“, betont der Wormser Stadtchef. 

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