Fortbildung und weitere strategische Ausrichtung der Konzeption "Dialog"

Im Rahmen der Konzeption "Dialog zwischen muslimischen Organisationen und Sicherheitsbehörden in Rheinland-Pfalz" fand am 21. April 2016 in den Räumen der Bereitschaftspolizei in Mainz eine Fortbildungsveranstaltung statt, die insbesondere die zukünftige Ausrichtung dieses Dialogs thematisierte.

Der Inspekteur der Polizei, Jürgen Schmitt, betonte zunächst in seinem Impulsreferat die Bedeutung des Konzepts und forderte dazu auf, den Dialog mit muslimischen Organisationen zu beleben und auch auf Muslime, die nicht in Organisationen eingebunden sind, auszuweiten.

Über die Arbeit der hessischen Polizei in diesem Aufgabenfeld informierte anschließend der Landesmigrationsbeauftragte des Hessischen Landeskriminalamtes, Herr Benli. Er erläuterte insbesondere die Strukturen der dortigen Dialogarbeit und wies auf die sich ändernden Herausforderungen in Bezug auf den Zustrom von Flüchtlingen aus dem arabischen Raum hin, da diese meist nicht in religiösen Landesverbänden organisiert sind. Vertrauensbildende Maßnahmen sind darum nicht nur in den Moscheen sondern auch direkt in den größeren Gemeinschaftsunterkünften und im Rahmen von Integrationsmaßnahmen, wie beispielsweise Sprachkurse, erforderlich.

Der Frage, welche Auswirkungen die aktuelle Flüchtlingslage für den Dialog mit Muslimen hat, widmete sich Dr. Abou-Taam vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz in seinem Vortrag. Da die muslimische Gemeinschaft durch den Zustrom von vorwiegend arabisch geprägten Flüchtlingen bereits um ein Drittel gewachsen ist und sich auch zukünftig weiter vergrößern wird, wird die Thematik für die Polizeiarbeit von dauerhaftem Interesse sein. Auch er betonte, dass der Dialog für diese Zielgruppe geöffnet werden muss und die sicherheitsrelevanten Themen in den Integrationskursen und Sprachkursen von Ort platziert werden sollten.

Praktische Beispiele aus der Dialogarbeit schilderte Herr Haller, Polizeiinspektion Worms. Neben Vorträgen in Integrationskursen, Besuchen bei muslimisch geprägten Vereinen und die konstante Beteiligung am Interkulturellen Runden Tisch als vertrauensbildende Maßnahmen zählen auch gezielte Werbemaßnahmen für den Polizeiberuf zu seinem Betätigungsfeld.

Die Studentin Evin Aytun informierte über Ihre Abschlussarbeit mit dem Titel "Dialogkonzepte zwischen Polizei und muslimischen Verbänden“. Da diese Arbeit noch nicht abgeschlossen ist, wurden keine Ergebnisse präsentiert, Frau Aytun legte vielmehr den Schwerpunkt auf Ihre Zielsetzung und Darstellung der beinhalteten Fragestellungen. Sie warb bei den anwesenden Dialogbeauftragten auch dafür, im Rahmen von Interviews ihre Abschlussarbeit durch authentische Informationen und Einschätzungen zu unterstützen.

Fazit: Der Dialog darf sich nicht auf muslimische Organisationen und Verbände beschränken. Auf alle Migranten zuzugehen wird sich langfristig für die Sicherheitsarbeit auszahlen.

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