Kinoseminare in Edenkoben und Kandel

Am 28. Und am 30. Januar 2015 fanden die nächsten beiden Kinoseminare mit der IGS Kandel und dem Gymnasium Edenkoben statt.

Von der IGS Kandel nahmen zwei 10. Klassen, insgesamt 42 Schüler, an der Veranstaltung teil. Es wurde der Film „Hitlerjunge Quex“ in einem Programmkino in Karlsruhe gezeigt. Nach einer Einleitung durch Herrn Walther vom Institut für Film und Kinokultur zum Thema „Vorbehaltsfilme“ und zu den Hintergründen des Filmes startete die Vorführung. Nach der Aufführung erarbeitete Herr Walther gemeinsam mit den Schüler/innen die filmischen und erzählerischen Mittel des Films und seine Wirkungsabsicht.

Die Schüler/innen zeigten sich begeistert vom Seminar und erwarben Kompetenzen, um die Machart und Beeinflussungsstrategien solcher Filme zu durchschauen.   

In Edenkoben fand das Kinoseminar in der Aula des Gymnasiums mit insgesamt ca. 130 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 13 und 12 statt. Gezeigt wurde der Film „Jud Süss“.

Im folgenden erhalten Sie einige O-Töne zur Veranstaltung in Edenkoben: 

Ina B. (Abiturientin)
„Die Veranstaltung zur Manipulation der Medien durch die Nationalsozialisten war sicher nicht nur für uns Geschichte-LKler spannend.Der Referent Herr Walther hat für uns Schüler einen einzigartigen Vortrag gehalten. Er hat weder zu viel noch zu wenig gesagt und hat uns mit seiner Begeisterung über die Filme angesteckt. Wir wurden auf die wichtigsten filmischen Mittel hingewiesen und konnten selbst erkennen, weshalb der vorgestellte Film „Jud Süss“ den wachsenden Antisemitismus geschürt hat.
Der Film war, wie Herr Walther betont hat, gut und unterhaltsam. Es war sehr erschreckend zu erkennen, auf welch leise und schleichende Weise der Film dem Zuschauer klar machte, er sei ohne Juden „besser dran“. Ich war geschockt mich dabei zu ertappen selbst beeinflusst zu werden. Natürlich lag das an der Rolle des Süss  Oppenheimers. Die Konnotation zu Juden wird in meinem Kopf dabei natürlich nicht hergestellt, jedoch ist es sehr gut nachvollziehbar, dass 1940 dieser Film einige Menschen dazu bewegte, Juden abzulehnen.
Diesen Film zu sehen war eine einmalige Gelegenheit für uns, die wir sicher nicht vergessen werden. Es war sowohl spannend und unterhaltsam, als auch schockierend und angsteinflößend. Ich hoffe, dass künftig noch mehr Jugendliche eine solche Erfahrung machen dürfen.“ 

Max M. (Abiturient)
„Die Vorstellung des Vorbehaltsfilms „Jud Süss“ unter der Leitung und Aufsicht von Herrn Walther war eine sehr gelungene Abwechslung des Schulalltags. Nicht nur die Gelegenheit, einen nationalsozialistischen Propagandafilm zu sehen, sondern vor allem die professionelle und leidenschaftliche Betreuung durch Herrn Walther war äußerst spannend.Insbesondere die Erklärungen zu den filmischen Stilmitteln, die man leider beim erstmaligen Anschauen des Werkes gar nicht mitbekommen kann, waren sehr aufschlussreich. Die Interpretationen verdeutlichten, dass der damalige Leiter der Reichskulturkammer (Joseph Goebbels) selbst/ gerade im Film offensichtlich nichts dem Zufall überließ.Insgesamt war die Vorstellung also eine sehr positive Erfahrung, die auch beim Großteil meiner Mitschüler Anklang fand.“ 

Claire H. (MSS 12)
„Meiner Meinung nach war die Filmveranstaltung klasse. Vorallem hat mir die Erklärung von Herr Walther nach dem Film gefallen, da er vieles genannt hat, was mir während dem Film gucken  nicht direkt aufgefallen ist, und auch nochmals verdeutlicht hat, inwiefern zu dieser Zeit die Denkensweise von Menschen mithilfe solcher Filme beeinflusst wurdenIch finde es zudem auch toll, dass wir diese Möglichkeit hatten einen solchen Film zu gucken (Wiederholungsbedarf).“

Benedikt (Abiturient)
„Ersteinmal möchte ich eine kleines Feedback zur heutigen „Geschichtsstunde“ geben. Ich fand es hochinteressant und auch der Referent war sehr unterhaltsam. Solche Veranstaltungen können wertvoller sein als klassischer Unterricht und das hat man heute gemerkt. Vielen Dank dafür!“

Anmerkung: Die Zitate wurden ohne Änderungen von den Schüler/innen übernommen.

Teilen

Zurück