Ein faires Miteinander im Betrieb kann Straftaten im Vorfeld verhindern. Imageschädigung, Verlust von Marktanteilen und teils erhebliche finanzielle Schäden sind einige der Folgen, die jährlich durch Wirtschaftskriminalität verursacht werden. Die Bandbreite der Delikte ist groß – Korruption, Wirtschaftsspionage, Produktpiraterie, Wettbewerbsvergehen, aber auch Straftaten im Internet- und Kommunikationsbereich gehören dazu.
Auf 4,3 Mill. € beziffert eine Wirtschaftsstudie den Schaden, der vor zwei Jahren durch Wirtschaftskriminalität in Deutschland entstanden ist. Dass Fragen rund um den Schutz von Informationen ein brisantes Thema sind, belegen weitere Zahlen. Bei Wettbewerbsdelikten verzeichnet die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) seit 2001 in Deutschland einen Anstieg um jährlich 11,2 %. Und die Zahl der Delikte, bei denen es um die Ausspähung von Daten geht, ist im Jahr 2007 sogar um rund 61,5 % bundesweit angestiegen. „Grund genug, auch hier in der Region etwas zu tun“, findet Ralf Schönfeld, Vorsitzender der AG Wirtschaft des Landespräventionsrates Rheinland-Pfalz. „Denn beispielsweise die Wirtschaftsspionage ist einer der Faktoren, die ein Unternehmen empfindlich schädigen können.“
Die AG Wirtschaft hat daher Wissen rund um Know-how-Schutz, Spionage und Informationsmissbrauch gebündelt und steht damit großen wie kleinen Betrieben in Rheinland-Pfalz als kompetenter Ratgeber zur Seite. Datenklau betrifft kleine wie große Betriebe Über solche Themen zu informieren, ist in Rheinland-Pfalz mindestens genauso notwendig wie bundesweit.
Dies beweist ein Blick auf die Zahlen des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz. Mit rund 235 Mio. € schlagen die wirtschaftlichen Schäden, die 2007 durch Wirtschaftskriminalität verursacht wurden, zu Buche. Damit ist zwar die Höhe der Schadenssumme im Vergleich zum Jahr davor um etwa 71 Mio. € zurückgegangen – ein Grund zum Zurücklehnen ist dies jedoch nicht. Denn gleichzeitig wurden auch mehr Straftaten als 2006 erfasst. Und wieder machen Zahlen deutlich, wie wichtig es ist, präventiv etwas für die Unternehmenssicherheit zu tun. Am Gesamtaufkommen aller Straftaten im Jahr 2007 in Rhein-land-Pfalz hatte die Wirtschaftskriminalität lediglich einen Anteil von 1,7 %, hat damit aber gleichzeitig 59 % des Schadens aller Straftaten verursacht – ein Trend, der seit Jahren und außerdem bundesweit zu verzeichnen ist.
„Gerade vor diesem Hintergrund ist der Know-how-Schutz so wichtig“, unterstreicht Ralf Schönfeld, „denn die Möglichkeiten, Informationen von einem Betrieb auf illegale Weise ab-zuschöpfen, sind mittlerweile vielfältig geworden.“ Die Auswertung von Datenbanken eines Unternehmens ist da nur eine Variante. Häufig wird auch der Besuch von Fachmessen genutzt, um an Wissen, das sich ein Betrieb durch jahrelange Forschung erarbeitet hat, heran zu kommen.