Im Juli 1998 erhielt die Leitstelle „Kriminalprävention“ den Auftrag, die gemeinsame Kampagne der Polizei Hamburg und des Polizeivereins Hamburg „Wer nichts tut, macht mit“ auf ihre Übertragbarkeit auf Rheinland-Pfalz zu prüfen. Die von der Werbeagentur „Springer und Jacobi", Hamburg, entwickelte Kampagne wurde dort bereits umgesetzt.
Die Analyse der Leitstelle „Kriminalprävention“ kam zu dem Ergebnis, dass die Kampagne zur Umsetzung in den fünf rheinland-pfälzischen Oberzentren geeignet ist. Die in Hamburg gemachten Erfahrungen flossen in die organisatorischen Vorbereitungen für eine erste Umsetzung in Rheinland-Pfalz ein. Nach einer intensiven Planungsphase eröffnete der damalige Innenmister Walter Zuber am 10. März 2000 mit einer Pressekonferenz im Staatstheater Mainz die Kampagne, die in Ludwigshafen, Trier, Koblenz, Kaiserslautern und Mainz durchgeführt wurde.
Dies war der Startschuss für ein Projekt, mit dem vor allem die Polizei neues Terrain betrat. Öffentlichkeitsarbeit und Bürgernähe waren und sind seit langem Betätigungsfelder und Zielsetzungen der Polizei. Die Organisation von Bühnenprogrammen auf öffentlichen Plätzen, eine Ansprache über Zivilcourage während eines Gottesdienstes oder das lageunabhängige Zugehen auf Bürger/innen sowie das Aushändigen themenbezogener Informationen und Materialien im Gespräch und dabei Rede und Antwort zu stehen waren ohne Frage neu. Dabei ist die Aufzählung dieser Einsätze der besonderen Art längst nicht abgeschlossen.
In der 1. Umsetzungsphase, die vom 10. März 2000 bis zum 10. April 2000 stattfand, gab es zahlreiche Aktivitäten wie z.B. Informationsstände, Verteilungen der Zivilcourage-Scheckkarten im Rahmen von Gesprächen mit den Bürger/innen und zielgruppenspezifische Veranstaltungen. Rund 900 Angehörige der Polizei, der Bundespolizei (damals Bundesgrenzschutz) sowie der Kriminalpräventiven Räte waren beteiligt und wurden vorher an der damaligen FHöV, Fachbereich Polizei, auf diese Aufgabe vorbereitet.
Die Resonanz der Öffentlichkeit übertraf alle Erwartungen. Alle Altersgruppen der Bevölkerung standen den Inhalten der Aktion sehr offen, positiv und interessiert gegenüber. Speziell die Präsenz der Polizei und die Möglichkeit, mit den Beamt/innen ins Gespräch zu kommen, wurden begrüßt. Die positiven Erfahrungen waren Anlass, die Kampagne „Wer nichts tut, macht mit“ auch in den darauffolgenden Jahren mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchzuführen.