Was hat das mit mir zu tun?
Kriminalpräventiver Rat, Krimirat, Runder Tisch, Lenkungsgruppe Kriminalpävention, Bürgerinitative „Bündnis für Sicherheit“. Die Namen der präventiven Gremien in den rheinland-pfälzischen Kommunen sind so vielfältig wie ihre Aufgaben. Bereits seit den 1990er Jahren wird in Deutschland die Auffassung vertreten, dass (Kriminal-)Prävention auch vor Ort in den Kommunen stattfinden muss, um wirklich wirksam zu sein. Seither kam es in ganz Rheinland-Pfalz zur Gründung kriminalpräventiver Gremien auf kommunaler Ebene, von denen heute (Stand April 2021) noch etwa knapp 70 aktiv sind.
Themen in der kommunalen Kriminalprävention
Entscheidend für diese Entwicklung war die Erkenntnis, dass die Aufgaben und Ziele der Kriminalprävention jede Bürgerin und jeden Bürger betreffen. Neben der Erhöhung der tatsächlichen Sicherheit, soll nämlich auch das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung gestärkt werden. Das heißt, man muss nicht selbst von Gewalt oder Kriminalität bedroht sein, um von der Arbeit der Krimiräte zu profitieren. Kommunale Kriminalprävention umfasst Themen wie Alkoholmissbrauch auf öffentlichen Plätzen, die Sicherheit im Straßen- und öffentlichen Nahverkehr, Vandalismus und Vermüllung, Lärm und sogenannte „Angsträume“ und setzt somit Schwerpunkte, die fest im alltäglichen Leben und Erleben einer jeden Bürgerin und eines jeden Bürgers verankert sind.
Prävention in Aktion
In Rheinland-Pfalz gibt es gelungene Präventionsmaßnahmen auf kommunaler Ebene, die zeigen, dass in den meisten Fällen nicht einmal viel Geld eingesetzt werden muss, um positive Ergebnisse zu erzielen. Viele Probleme lassen sich mithilfe von Engagement und kreativen Ideen überwinden. So löste eine Stadt im nördlichen RLP einen Konflikt mit Jugendlichen, die den örtlichen Park zum Grillen besetzten und Müll hinterließen, mit der Gestaltung einer Grillecke samt geeigneter Entsorgungsmöglichkeiten. Eine andere Ortschaft machte sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter, die in Schulnähe eine stark befahrene Kreuzung überqueren mussten. Die Lösung: Die Grünzeiten der Ampel wurden für Fußgänger verlängert, sodass die Kinder die Straße gefahrlos und mit genügend Zeit passieren konnten.
Verhütung von Straftaten
Die kriminalpräventiven Gremien reagieren jedoch nicht immer nur auf bestehende Probleme und Konflikte. Denn die Hauptarbeit liegt darin, genau diese Probleme und Konflikte zu verhindern. Im Rahmen dessen werden beispielsweise Stadtspaziergänge getätigt, bei der die Ortschaft auf mögliche Sicherheitsrisiken hin untersucht wird. Oftmals kann etwa Angsträumen schon mit simplen Maßnahmen begegnet werden: Die Verstärkung der Beleuchtung oder das Zuschneiden von Hecken zum Schaffen neuer Sichtachsen macht den Raum einsehbar und verhindert so die potenzielle Nutzung dieser Orte für beispielsweise Vandalismus oder Alkoholmissbrauch Minderjähriger. Zudem wird so das Sicherheitsgefühl der Menschen vor Ort erhöht.