Projektstudie
Erste Einblicke in die Arbeit der kriminalpräventiven Gremien konnten die Mitarbeiter/innen des Instituts für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. (ism) durch sogenannte Schreibwerkstätten, die im Rahmen der von der Leitstelle Kriminalprävention durchgeführten Regionalkonferenzen stattfanden, gewinnen.
Zur Vertiefung der dort generierten Erkenntnisse wurden im Anschluss mit unterschiedlichen Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Kriminalprävention leitfadengestützte Einzel- sowie Gruppeninterviews durchgeführt.
Im Dezember 2015 fand zudem ein Experten-Hearing statt, bei dem die bis dahin gefundenen Ergebnisse der Evaluation noch einmal mit Expertinnen und Experten aus den kriminalpräventiven Räten diskutiert und validiert wurden.
Auf Grundlage der Resultate aller Projektbausteine legte das ism einen Abschlussbericht vor und kommt darin zu folgenden Ergebnissen:
Kriminalpräventive Räte in den Kommunen sind erfolgreich, wenn:
- es eine gute personelle und finanzielle Ausstattung gibt,
- der oder die Bürgermeister/in die Arbeit des Rate politisch und administrativ unterstützt (am besten dem Rat vorsitzt),
- es ein einheitliches Verständnis des Rates über die Aufgaben und Ziele gibt und
- die Arbeit des Rates durch passgenaue Öffentlichkeitsarbeit kommuniziert wird.
Außerdem konstatiert die Evaluation, dass die Unterstützung der Räte durch die Leitstelle Kriminalprävention verbessert werden könne. Dem will die Leitstelle Rechnung tragen und plant zur Verbesserung der Arbeit der Räte die folgenden Maßnahmen:
- Sensibilisierung der politisch Verantwortlichen über die Bedeutung der Räte bei den Spitzenverbänden der kommunalen Gebietskörperschaften (beispielsweise durch Thematisierung im Kommunalen Rat)
- Inhaltliche Begleitung der Räte durch Schulung in den Bereichen:- Zielfindung, Erarbeitung einer Konzeption oder eines Leitbildes- passgenaue Öffentlichkeitsarbeit (vor allem auch Einbeziehung der neuen Medien)
- Verbesserung des Informationsflusses durch die Leitstelle (regelmäßige Newsletter und Infobriefe)