Trennung ohne Hindernisse
Luise hat sich vor einigen Wochen von ihrem Lebensgefährten Christoph getrennt. Seitdem gleicht ihr Leben einem Alptraum. Christoph akzeptiert die Trennung nicht, lauert seiner Ex-Freundin ständig auf dem Weg zur Arbeit auf und überschüttet sie mit Blumen und Geschenken. Dabei fleht er sie an, zu ihm zurückzukehren.
Luise aber hält an ihrer Trennungsentscheidung fest. Sie droht, Christoph bei der Polizei anzuzeigen, wenn er nicht mit seinem Nachstellen aufhört.
Seitdem bekommt Luise täglich Pakete mt Waren, die sie nicht bestellt hat. Stapelweise Rechnungen fordern sie zum Bezahlen auf. Zudem erhält sie E-Mails mit Drohungen und Beleidigungen wie " Du mieses Stück, pass auf, dass ich Dich nicht im Dunkeln erwische". Auf ihrem Facebook-Profil werden Nacktfotos von ihr hochgeladen.
Luise ist fix und fertig und vermutet Christoph hinter all den Bösartigkeiten. Nachweisen kann sie es ihm allerdings nicht, da ihr der Absender der E-Mail-Adresse nicht bekannt ist. Luise fühlt sich durch die Angriffe bedroht und hat Angst, abends das Haus alleine zu verlassen. An einen normalen Alltag ist aktuell nicht zu denken.
Damit Ihnen neben allem Trennungsschmerz solch ein Albtraum erspart bleibt, gibt Ihre rheinland-pfälzische Polizei Hinweise zum Schutz vor Cyberstalking:
- Gehen Sie weder digital noch analog leichtfertig mit Ihren Daten um. Geben Sie diese nur an Personen, denen Sie zu 100 Prozent vertrauen - auch übermorgen noch.
- Schränken Sie Ihre Präsenz auf sozialen Netzwerken ein. Benutzen Sie beispielsweise ein privates Profil.
- Geben Sie keine persönlichen Informationen auf sozialen Netzwerken bekannt. Machen Sie sich bewusst, welchen Personenkreis Sie mit einem kleinen Post darüber informieren, wo Sie gerade Ihren Kaffee trinken.
- Schenken Sie der Täterin oder dem Täter keine Aufmerksamkeit! Reagieren Sie nicht auf die Provokationen, antworten Sie nicht auf Nachrichten, kommentieren Sie keine Bilder, sprechen Sie nicht mit der Täterin oder dem Täter.
- Ändern Sie regelmäßig Ihre Passwörter. Benutzen Sie dabei nicht die Geburtsdaten oder Namen von Personen, die Ihnen nahe stehen, oder die Namen Ihrer Haustiere.
- Benutzen Sie für Dating Anbieter eine separate E-Mail-Adresse.
- Bedenken Sie immer, insbesondere bei intimen Bildern, die per Messenger versendet oder in einer Cloud gespeichert wurden, besteht die Gefahr, dass sie sich gegen den eigenen Willen verselbstständigen.
- Schulen Sie Ihre Kinder im verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Netzwerken. Klären Sie sie über die Risiken, die das Einstellen und Hochladen höchstpersönlicher Daten betreffen, auf.