Wenn der PC einen Schnupfen bekommt
Rüdiger ist der Computerfachmann bei Familie Lohse. Der 16-jährige möchte nach seinem Abitur unbedingt Informatik studieren. Um sich schon jetzt bestmöglich darauf vorzubereiten, ist er vor 2 Jahren der Computer-AG seiner Schule beigetreten. Inzwischen ist er nicht nur AG-Sprecher, sondern auch hauptverantwortlich für die schulische Homepage. Um diese Aufgaben gut zu erfüllen, erkundigt sich Rüdiger regelmäßig über Computerviren und andere digitale Gefahren. Rüdigers Mutter ist stolz auf ihren Sohn, doch bei Wurm,Trojaner und Spyware versteht sie nur Bahnhof.
Was versteht man unter Schadsoftware?
Schadprogramme (auch Malware genannt) sind Werkzeuge, die entwickelt wurden, um unerwünschte und gegebenenfalls schädliche Funktionen auf einem System, beispielsweise Ihrem Computer, ausüben zu können. Es gibt hierfür verschiedene Typen von Schadprogrammen, beispielsweise Viren, Würmer und Trojaner.
Schadsoftware kann sich in jeder Art von Datei oder in einzelnen Programmbestandteilen verbergen. Sie gelangt beispielsweise über präparierte E-Mail-Anhänge, Links oder Drive-by-Exploits (englisch "drive-by" "im Vorbeifahren") über mit Schadsoftware infizierte Webseiten auf den Rechner. So kann bereits beim einfachen Surfen im Internet oder beim Öffnen eines scheinbar ganz normalen E-Mail-Anhangs die Infizierung erfolgen.
Schadprogramme haben aber nicht nur Ihren Computer im Visier. Auch softwaregesteuerte und vernetzte Systeme wie Smartphones, Tablets, Router oder internetfähige Geräte können zum Ziel der Angreifer werden.
Kein Internet, kein Problem? Nicht ganz! Schadprogramme können auch in isolierte Systeme ohne Netzwerkanschluss, beispielsweise über infizierte USB-Sticks, eindringen.
Wichtig: Moderne Schadprogramme sind modular aufgebaut. Sie bringen eine Vielzahl von Schadfunktionen mit sich und lassen sich aufgrund ihrer Mulifunktionalität oftmals nicht mehr in einzelne Maleware-Kategorien, wie Viren, Würmer und Trojaner, einordnen.
Ihre rheinland-pfälzische Polizei erklärt Ihnen einige der bekanntesten Maleware-Kategorien:
Computervirus
Hierbei handelt es sich um ein Schadprogramm, das sich unberechtigt in andere Computerprogramme einschleust. Es reproduziert sich selbst, indem es sich in andere auf der Festplatte verfügbare Dateien kopiert. Die Verbreitung erfolgt durch den Austausch von Datenträgern, das Laden aus dem Internet oder das Versenden als E-Mail-Anhang.
Computerviren verursachen durch das Löschen beziehungsweise Beschädigen von Anwendungsdaten oder Systemdateien sowie durch das Ausspähen von Daten einen nicht unerheblichen Schaden.
Computerwurm
Hierbei handelt es sich um ein Schadprogramm, welches, nachdem es einmal ausgeführt wurde, auf die selbständige Verbreitung in Netzwerken ausgerichtet ist. Würmer verbreiten sich, ohne fremde Dateien mit ihrem Code zu infizieren. Sie können sich selbständig kopieren und in E-Mail-Anhängen versenden.
Die Wirkungsweise von Computerwürmern ähnelt der von Computerviren. Sie vermindern die Rechnerleistung des infizierten Rechners.
Spyware
Der englische Begriff Spyware setzt sich aus den Begriffen "spy" (deutsch: Spion) und "(soft)ware" (deutsch: Programme) zusammen. Es handelt sich hierbei um Schadsoftware, welche die Daten eines Computersystems/-nutzers unberechtigt ausspäht und über Internetverbindungen weiterleitet. '
In der Regel werden die auf dem Rechner hinterlegten Schadprogramme nach dem Hochfahren des Rechners automatisch aktiviert. Nach Herstellung einer Verbindung zum Internet erfolgt die Übermittlung der gesammelten Daten. Spyware versucht sich (im Gegensatz zu Computerviren) nicht weiterzuverbreiten.
Computer-Trojaner
Hierbei handelt es sich um ein Schadprogramm, welches als nützliche Softwareanwendung getarnt ist. Im Hintergrund werden jedoch andere Funktionen erfüllt. Bei Trojanern ist keine Selbstproduktion vorhanden.
Sobald der Nutzer das Programm bewusst installiert hat, werden die mit dem Trojaner eingeschleusten Computerviren aktiv. Durch diese werden in der Regel Daten ausgespäht und ausgeleitet.