Die dunkle Seite des Netzes
Schaurige Geschichten und Mythen ranken sich um die "dunkle Seite" des Internets. Doch kaum jemand weiß, was es wirklich mit dieser versteckten Seite des Web, dem sogenannten Darknet, auf sich hat. Wir geben Ihnen einen Überblick und räumen mit den zwei größten Mythen zum Thema auf.
Was ist das Darknet?
Als Darknet bezeichnet man den Teilbereich des Internets, welcher nicht mit den gängigen Suchmaschinen, beispielsweise Google oder Bing, gefunden werden kann. Selbst wenn Sie also den Begriff Darknet in Ihre Suchmaske eingeben, werden Sie außer zahlreichen Erklärungen und Artikeln zum Thema keine Seiten-Treffer im dunklen Netz bekommen. Darüber hinaus kann das Darknet nicht mit den gängigen Webbrowsern wie Firefox, Safari oder Chrome erreicht werden.
Mythos: Aus Versehen ins Darknet verklickt
Falsch! Sie können nicht aus Versehen durch zwei falsche Klicks und dreimal falsch Abbiegen ins Darknet gelangen. Lediglich mittels spezieller Software erreicht man die dort befindlichen Webseiten, welche als sogenannte "hidden services" (deutsch: versteckte Dienste) bezeichnet werden. Die Software funktioniert dabei wie eine Tarnkappe: Sie verschlüsselt und anonymisiert die Internetverbindung des jeweiligen Nutzers. Ein Zurückverfolgen, beispielsweise wie im Hellbereich des Internets mittels IP-Adresse, ist nicht möglich.
Aufgrund der gewährleisteten Anonymität bietet die Software zahlreiche Anwendungsfelder für die Nutzung in hauptsächlich zwei Bereichen.
Mythos: Nur Kriminelle nutzen das Darknet
Falsch! Genutzt wird das Darknet auch von Menschen in autokratischen Staaten oder Regimen, um dort staatlicher Überwachung, Verfolgung oder Zensur zu entgehen. Für zahlreiche Journalisten weltweit ist das Netz so beispielsweise nicht nur Arbeitsgrundlage, sondern auch Lebensversicherung.
Zum anderen bieten sich allerdings auch Kriminellen durch die Anonymität ganz neue Möglichkeiten. Innerhalb des Darknets werden so auf speziellen Handelsplätzen oder Foren auch eine Vielzahl illegaler Waren und Güter zum Kauf angeboten. Die Palette reicht dabei von Drogen, Waffen bis hin zu gefälschten Dokumenten oder anderen illegalen Dienstleistungen.
Rechtlicher Hinweis
Allein das Benutzen der speziellen Software oder das Aufrufen von Darknet-Webseiten stellt zunächst keinen Straftatbestand dar. Das Erwerben von illegalen Gütern innerhalb dieser Webseiten unterscheidet sich strafrechtlich nicht von dem Erwerb außerhalb des Internets und kann somit einen Straftatbestand darstellen.